28.04.23 | News
Klimawandel in Bayern: um:welt informiert über Bayerns letzte Gletscher
Wissenschaftlich fundiert, nüchtern und mit einer Prise trockenem Humor erklärt Prof. Dr. Wilfried Hagg am 18. April in der um:welt die wechselnde Entwicklung der Bayerischen Gletscher im Laufe der letzten Jahrzehnte.
Die Aussichten sind wahrlich nicht gut. Innerhalb der nächsten Jahre werden die jetzigen Bayerischen Gletscher Geschichte sein und damit auch die Gletscherforschung in Bayern ein Ende finden. Sämtliche Bestrebungen, die Gletscher zu bewahren, sei es ernstgemeinter Klimaschutz oder verzweifelt wirkende Aktionen wie das Bedecken mit Folien, werden diesen Trend nicht aufhalten können und schon in dieser Hälfte des Jahrhunderts wird Bayern gletscherlos sein.
Prof. Dr. Wilfried Hagg zeigte den Besuchern in seinem Vortrag auf, wie es den Gletschern in den letzten Jahrzehnten ging, wie sie gegenwärtig beschaffen sind und wie es ihnen in ihrem überschaubaren Restleben noch ergehen wird. Die noch vorhandenen Gletscher sind der Nördliche Schneeferner auf dem Zugspitzplatt und der benachbarte Höllentalferner sowie das Blaueis und der Watzmanngletscher im Berchtesgadener Land. Der letzte Eisrest des Südlichen Schneeferners hat im September 2022 seinen Status als Gletscher verloren. Diesem Schicksal werden auch die anderen folgen.
Dabei sind kleine Gletscher hervorragende und verlässliche Indikatoren für die Klimaerwärmung. Sie reagieren aufgrund ihrer geringen Größe besonders sensibel auf schon kleinste Veränderungen im Klimasystem. So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an ihnen besonders gut Rückschlüsse auf globale Veränderungen ziehen. Sie gelten deshalb als „Kronzeugen“ für die Klimakrise. Hier sind die Aussichten nicht sehr rosig und haben wiederum Einfluss auf das Leben in Bayern.
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