19.04.24 | News

Auf der Suche nach Klimagerechtigkeit

Feuer, Dürren, Stürme – die Welt steckt mitten im menschengemachten Klimawandel. Auf Klimakonferenzen wird hart verhandelt. Ein Rollenspiel zeigt, warum es schwierig, aber gewiss nicht unmöglich ist, zu Lösungen zu kommen.

Peter Fürmetz von der BERR eG und Ina Rappl und Johannes Zange von der Energieagentur Regensburg empfingen hohen Besuch. 25 Diplomatinnen und Diplomaten aus aller Welt kamen zur UN-Klimakonferenz in die um:welt.

Nach der Begrüßung durch keinen geringeren als den UN-Generalsekretär sind die Ziele gesteckt, die Spielregeln klar und die Verhandlungen gehen in eine noch recht verhaltene erste Runde. Die Delegierten halten sich, absichtlich oder nicht, noch zurück, taxieren und warten gespannt ab, was die anderen Länder in die Waagschale werfen. Wie erwartet wurde das Ziel vorerst nicht erreicht. In der zweiten Runde heizt sich die Stimmung auf. Ausgehend von den Entwicklungsländern entflammt eine angeregte Debatte. Frauen und Männer diskutieren lautstark, gestikulieren wild und verhandeln konzentriert, während sie versuchen, den Temperaturanstieg bis 2100 auf unter 2 °C zu beschränken – und dabei gleichzeitig die Interessen ihrer Länder oder Lobbygruppen zu berücksichtigen.

Nach über 2 Stunden harten Verhandelns wird die Konferenz für beendet erklärt. Das Ziel wurde leider verfehlt. UN-Generalsekretär bittet die Anwesenden, für die kommenden Konferenzen mehr einzubringen und schwört die Weltgemeinschaft auf mehr Einsatz und Willen ein.

Was folgt ist großes Aufatmen. Natürlich war alles nur ein Spiel. Die Diplomaten der Länder sind 25 Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Regensburg und ihre Lehrerin Marlen Baselau. Für einen Nachmittag schlüpften sie in die Rolle von UN-Diplomaten und spielten in einem simulationsbasierten Rollenspiel eine UN-Klimaverhandlung nach. Der Ansatz basiert auf der durch Studien untermauerten Erkenntnis, dass das reine Zeigen von Forschungsergebnissen keine ausreichende Wirkung hat. Die World Climate Simulation, wie das Rollenspiel offiziell heißt, wirkt hingegen, weil es den Teilnehmenden ermöglicht, ihre eigenen Ansichten zu äußern, ihre eigenen Vorschläge zu ergründen und so für sich selbst zu lernen. Am Ende sind sich alle einig: Verhandeln ist ganz schön anstrengend! Der Wert von Entscheidungen und Abmachungen zwischen allen Ländern der Welt rücken in ein anderes Licht. 25 junge Erwachsenen fällt es schwer sich im Spiel auf ein Vorgehen zu einigen - da grenzt ein Klimavertrag von Paris nahezu an ein Wunder.

zur Übersicht
Peter Fürmetz begrüßt die 25 Delegierten. Foto: Ina Rappl, EAR

Peter Fürmetz begrüßt die 25 Delegierten. Foto: Ina Rappl, EAR

In kleinen Gruppen verhandeln die Gruppen die Geschicke ihrer Länder. Foto: Ina Rappl, EAR

In kleinen Gruppen verhandeln die Gruppen die Geschicke ihrer Länder. Foto: Ina Rappl, EAR

Im Plenum arbeiten alle an dem Ziel, die Erderwärmung unter 2°C zu halten. Foto: Ina Rappl, EAR

Im Plenum arbeiten alle an dem Ziel, die Erderwärmung unter 2°C zu halten. Foto: Ina Rappl, EAR