
05.06.25 | News
Wasserstoff im Klassenzimmer – Lehrkräftefortbildung am Kepler-Gymnasium
Wie bringt man Zukunftstechnologien wie Wasserstoff in die Schule? Eine Fortbildung für Lehrkräfte am Kepler-Gymnasium Weiden zeigte eindrucksvoll, wie fachliche Tiefe und moderne Didaktik Hand in Hand gehen können. Eingeladen waren Lehrkräfte von Realschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen aus der Oberpfalz und Oberfranken. Die Lehrkräfte Tamara Lax und Jürgen Heiß organisierten die kurzweilige Veranstaltung. In der Vorbereitung wurden sie vom MINTerMacher-Netzwerk Nordoberpfalz und der Energieagentur Regensburg unterstützt.
Praxisnaher Einstieg: Lernen mit Methode
Zum Auftakt der Fortbildung stand nicht der Wasserstoff selbst im Mittelpunkt, sondern die Frage: Wie lernen Schülerinnen und Schüler am besten? Frau Lax und Herr Heiß eröffneten den Teilnehmenden mit einem breiten Methodenspektrum von kollaborativem Lernen über differenzierende Lernformen bis hin zu forschendem Lernen mit Experimenten konkrete Ideen für einen zeitgemäßen, motivierenden Unterricht. Digitale Tools wie Taskcards oder auch KI-Anwendungen wie ChatGPT wurden vorgestellt und diskutiert.
Fachinput: Wasserstoff – Chancen und Grenzen
Den fachlichen Schwerpunkt übernahm Matthias Rösch, Energie- und Nachhaltigkeitsmanager im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der Landkreis hat sich durch Förderprogramme des Bundes zur Wasserstoff-Region entwickelt und setzt sich intensiv mit Fragen regionaler Einsatzmöglichkeiten auseinander. Herr Rösch überzeugte mit einem fundierten, praxisnahen Vortrag, der bei den Lehrkräften auf große Resonanz stieß. Der Vortrag wurde in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit Frau Anna Lena Reinhardt von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden konzipiert.
Besonders aufschlussreich war seine Einschätzung, wo Wasserstoff künftig sinnvoll eingesetzt werden kann – und wo nicht: Während der Einsatz in der Industrie oder im Schwerlastverkehr große Potenziale bietet, gelten Privathaushalte und der Pkw-Bereich als ungeeignet. Auch das entstehende Wasserstoffkernnetz in der Nordoberpfalz sowie Förderbedarfe der Wirtschaft wurden thematisiert.
Erweitert wurde der fachliche Teil durch Johannes Zange von der Energieagentur Regensburg. Er stellte praxisnahe Angebote wie Schulwettbewerbe (H2@school) und Exkursionsziele wie Wunsiedel oder das Unternehmen Kerafol vor.
Projekttag: Wasserstoff-Autos bauen
Bereits erfolgreich erprobte Ansätze für einen Projekttag wurden durch die BHS Corrugated vermittelt. Mit Wasserstoff-Autos von Fischer Technik, der Lernplattform Kahoot und einem didaktischen Ansatz, der stark auf Gruppendynamik setzt, bringen Dual-Studierende Schülerinnen und Schülern das Thema Wasserstoff nahe. Das Equipment steht mittlerweile kostenlos allen regionalen Schulen am Medienzentrum Neustadt-Weiden zur Verfügung. Darüber hinaus können dort auch Klimakoffer und weitere spannende „Werkzeuge“ zum Thema Erneuerbare Energien ausgeliehen werden.
Fazit: Ein Tag voller Impulse
Die Fortbildung war ein gelungenes Beispiel dafür, wie aktuelle gesellschaftliche Themen mit moderner Didaktik verbunden werden können. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigten: Wasserstoff ist nicht nur ein Thema der Zukunft – sondern auch eines für den Unterricht von heute.
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